Die spätbronzezeitliche mykenische Kultur (ca. 1.600 bis 1.050 vor Christus) war wohl die erste Hochkultur auf dem europäischen Festland. Der innere Aufbau der mykenischen Gesellschaft war unbestritten zentralistisch - und die Verwaltung dabei hochkompetent. Der „Wanax“ als König und der „Lawagetas“ als oberster Feldherr hatten zusammen das mykenische Reich fest im Griff.
Eine vielköpfige Beamtenschaft war für die Eintreibung und Verwaltung der Steuern verantwortlich. Zentrum des mykenischen Reiches war der Palast von Mykene - nicht nur ungemein beeindruckendes Repräsentationsareal, sondern auch ausgedehnter Lagerplatz und lebhaftes Handelszentrum. Die Handels- und Kulturbeziehungen des mykenischen Reiches reichten dabei bis nach Ägypten.
Bis heute ist unter Archäologen und Historikern noch ungeklärt, warum diese zu außerordentlichen Leistungen fähige Gesellschaft tatsächlich unterging. Die Thesen reichen dabei von internen Aufständen wg der betriebenen Zwangswirtschaft - die weite Teile der Bevölkerung in Abhängigkeit vom Palast hielt - bis hin zu externen Faktoren wie den berühmt-berüchtigten „Seevölkern“ und deren Eroberungszügen, denen etliche alte Reiche zum Opfer fielen.
Doch das überlieferte Erbe der Mykener ist dennoch gewaltig - die mykenischen Paläste, Wehrbauten, Grablegen und Kultstätten zählen zu den imposantesten Hinterlassenschaften der Antike. Folgerichtig gehört Mykene bereits seit 1999 zum UNESCO-Kulturerbe.
Diese Studienreise führt uns zu den wichtigsten Plätzen der mykenischen Kultur, traumhaft gelegen in der pittoresken Landschaft des Peloponnes. Wir geniessen dabei auf unseren kleinen Wanderungen auch den wunderbaren Frühling des Mittelmeerraumes.
Die Reiseroute berührt alle vier großen Palastzentren, die sich in der Hoch- und Spätblüte dieser hochinteressanten alten Kultur herausgebildet haben: Athen (Ausgangs- und Endpunkt der Reise), Pylos, Mykene und Theben.
Daneben werden eine Reihe weiterer Ausgrabungsstätten besichtigt, die erkennen lassen, dass die Menschen jener Kultur es nicht nur verstanden, zyklopische Steinbrocken zu Festungsmauern aufzuschichten, sondern auch riesige Sümpfe zu entwässern und kilometerlange Dämme und antike Schnellstraßen mit Hangabstützungen und steinernen Brücken zu errichten.
Die Betrachtung des materiellen Erbes der mykenischen Kultur wird ergänzt durch Gespräche über die nichtmaterielle. Viele Protagonisten der altgriechischen Heldenepik sind eindeutig mit mykenischen Siedlungsplätzen und einzelnen Personen und geschichtlichen Ereignissen in Übereinstimmung zu bringen, andere, wie etwa der Halbgott Herakles stehen symbolisch für das Ideal eines rechtschaffenen und tatkräftigen, aber immer wieder von seinen eigenen Bedingtheiten gepeinigten Menschen. Dieser Teil des mykenischen Erbes hat längst das geographisch eher begrenzte Gebiet, in dem es gewachsen ist, verlassen und ist Bestandteil der abendländischen Kulturen geworden.
Mehrere Museumsbesuche führen uns zu den dazugehörigen Kleinfunden dieser Epoche und lassen uns über die Kunstfertigkeit dieser Menschen staunen, deren Staatswesen und politische Macht - so weit man heute weiß - nach etwa 550 Jahren ebenso rätselhaft und unvermittelt verschwanden, wie sie einst begonnen hatten (Dauer: 17. - 11. Jh. v. Chr.).
Termin: 13. - 20 Mai 2023
Detailprogramm und Buchung:
arge.archaeologie@gmail.com +43 699 1310 4166
Enthaltene Reiseleistungen:
Reisepreis:
Im Doppelzimmer: 2.195 € pro Person
Im Einzelzimmer: 2.490 € pro Person
Gruppengröße: mindestens 8 und maximal 16 Teilnehmer
Reiseleitung: Mag. Dr. Michael Balaun
Zusätzliche grundsätzliche Informationen: