5. Tag auf Orkney - Wanderlust!

Abbildung: Bucht von Rackwick auf Hoy / © Anita Soós
Abbildung: Bucht von Rackwick auf Hoy / © Anita Soós

Unser vorletzter Tag wurde von manchen gefürchtet, von anderen sehnlichst erwartet: der Wandertag auf Hoy!

 

Wenig Archäologisches lässt sich auf dieser Nachbarinsel von Mainland mit menschlichen Augen entdecken, da ein großer Teil ihrer Fläche seit der späten Bronzezeit von einer mächtigen Schicht Torfmoor bedeckt wird – die Schätze, die sich darunter verbergen mögen, lassen sich nur durch Vorstellungskraft erahnen.

Abbildung: Wegweiser zum Old Man of Hoy / © Klaus Schindl
Abbildung: Wegweiser zum Old Man of Hoy / © Klaus Schindl

Vorstellen können wir uns jedenfalls auch, dass unser erstes Ziel, der sogenannte „Old Man of Hoy“, auch für die Menschen der Urgeschichte eine gewisse Signifikanz gehabt haben musste.

Der ca. 137 m hohe Brandungspfeiler ragt majestätisch an der Westküste der Insel aus dem Meer und ist heute Brutplatz für zahlreiche Möwen. An manchen Tagen soll man hier auch Papageientaucher beobachten können, was uns allerdings leider nicht gelang.

 

Trotzdem hat sich der etwas anstrengende Aufstieg von Rackwick aus (zerfallende Wanderschuhe inklusive) gelohnt, denn die atemberaubende Aussicht von der Steilküste aus ist durchaus vergleichbar mit den berühmten Cliffs of Moher in Irland und ist der ideale Platz für eine wohlverdiente Jause.

Abbildung: Der "Zwergenstein" von Hoy / © Klaus Schindl
Abbildung: Der "Zwergenstein" von Hoy / © Klaus Schindl

Nach einem leider nur kurzen Aufenthalt mussten wir uns auch schon wieder zum Auto aufmachen, denn der – jetzt zwar bergab – war doch noch ein langer und wir hatten an diesem Tag tatsächlich noch eine archäologische Station vor uns: den Dwarfie Stane.

Dieser befindet sich in einem moorigen Tal unweit von Rackwick, umringt vom Gebirge der Dwarfie Hammars und in direkter Sichtweite zum Meer – also in imposanter Lage. Es handelt sich dabei um ein Grab, welches in einen, vom Gletscher transportierten, massiven Sandsteinfelsen hineingehauen wurde und bis heute als das einzige, britische Felsgrab erachtet wird. Die Datierung ins Spätneolithikum war allerdings lediglich durch typologische Vergleiche mit entsprechenden mediterranen Gegenstücken möglich.

 

Die innere Kammer dieses Grabes wurde mittels mühseliger Arbeit und Stein- sowie Geweihwerkzeugen direkt aus dem Stein gehauen. Rechts und links von der zentralen Kammer sind Kämmerchen abgetrennt, welche Schlafplätzen ähneln, die jedoch für Personen mit einer normalen Statur zu kurz wären – vermutlich der Ursprung der lokalen Zwergenmärchen (Dwarfie Stane = Zwergenstein).

 

 

Nach dieser Station freuten sich die ornithologisch Interessierten unter uns noch, denn es waren gerade Vogelschützer vor Ort, die ein nistendes Seeadlerpärchen über dem Dwarfie Stane mit Ferngläsern beobachteten und uns freundlicherweise Einiges über diese bereits in der Steinzeit als Totemtiere beliebten Vögel erzählten. 

Abbildung: Beweisfoto Nr. 1: Es gibt sie auch auf Orkney, die Toiletten - Besen! / © Anita Soós
Abbildung: Beweisfoto Nr. 1: Es gibt sie auch auf Orkney, die Toiletten - Besen! / © Anita Soós

 

 

Leider ging auch dieser Tag viel zu schnell zu Ende und wir mussten uns wieder zur Fähre begeben, wo Anita noch eine unerwartete Überraschung entdeckte: den ersten und einzigen Toiletten-Besen der Orkneys!

 

Diese glorreiche und zugleich schier unglaubliche Entdeckung musste natürlich sofort fotografisch festgehalten werden!


 

Nur noch 1 Tag übrig! Wenn ihr auch noch auf unseren letzten Tag der Orkney - Reise gespannt seid, schaut morgen wieder vorbei :)

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